Der letzte Tritt

Businessmaster und -agenten,
Bankenritter, Oligarch
aus Glaspalästen und Geldtempeln,
sind eure Schätze gut verscharrt?
Seht, sie brennt wie mürber Zunder,
eure Welt wird untergehen.
Und ihr geht mit, den ganzen Plunder
könnt ihr nicht mal mit rüber nehmen.
Auch ihr Industriemagnaten,
Leistungsträger mit Depots,
Sitz und Platz in Offshore-Staaten,
Avatare in Davos,
seht den Milliardär auf Schienen
liegen, Tränen auf dem Nerz
der abgebrannten Milliardärin,
und vorm Café Commerce.
reibt sich der Inspekteur die Stirn,
weil die Gendarmen in Kasernen
und die Truppen, die euch schützen
sollen, euch bald nichts mehr nützen,
denn Soldat und Polizist
haben sich, bevor ihr Halt schreien könnt,
vielleicht verpisst.

Denn der Wind hat sich gedreht.
Wir sagen Basta, wissen längst,
wo’s wie um eure Sache steht;
vor dem Abgrund, nur noch ein Schritt
vorwärts und dann ist’s zu Ende,
ohne Rettungsschirm und ohne Wende,
Sucht ihr noch den, der was verrät?
Gibt keinen Hahn mehr, der nach kräht,
nur von uns – den letzten Tritt.

Ihr Universal Tellerwäscher
im global Kaufhaus-Himmelreich,
Brandzeichen auf Haut und Wäsche,
Soll das alles sein?
Echte Klasse, Porno-Luxus,
Möpse, Pool und BMW,
glaubt ihr noch den Stuss
der durch die Werbeblöcke weht?
In euren öden Sitcom-Leben,
Sommerurlaub-Easyjet,
Sneakers, Plasmaschirmgeräte,
auf dem Poster überm Bett.
thront König Großkotz noch immer
dick und dreist auf seinem Schloss,
doch im Königskinderzimmer:
ein großes Rattenloch.
Sagts den digitalen Heiopeis,
die schnorren sich durchs Second Life
in Spießerträumen unter Palmen,
während die Vorstädte qualmen,
zum Zuhälterquatsch
aus ihren lächerlichen
ipod touchs.

Platz da, geht aus dem Weg.
Wir sagen Basta, wissen längst,
wo’s wie um eure Sache steht;
vor dem Abgrund, nur noch ein Schritt
vorwärts und dann ist’s zu Ende,
nehmen die Dinge jetzt in unsere Hände,
Die Seifenblase, sie entschwebt,
Kein Lucky Punch, der hier noch geht,
nur von uns – der letzte Tritt.

Und wo seid ihr, die
Jugend des Hochverrats
auf Schulhöfen, unter Brücken,
in den Wohnwagenparks?
Dropouts aus Suburbia,
Gosse, Mensa oder Block,
Wohnheim oder Jobcenter,
der große Boulevard-Schock
steht an, flutet die Straßen,
und dann bringt sie aufs Tapet,
eure Sache, und dann tut mal,
was auf euren T-Shirts steht.
Mit Flugblättern und Parolen
auf die Systempfeiler zielen,
Mollis, Steinen, Les Paul
und anderen Heart attack Maschinen,
Beatbox oder Jembe,
sprayts an alle Wände.
Und wenn die in den Betrieben
nicht mehr nur betteln oder beten,
nach der letzten Schicht
ihr Werk besetzen,
dann ist auch euer Tag in Sicht.

Also vorwärts jetzt, und seht, was geht;
wir sagen Basta, wissen längst,
wo’s wie um deren Sache steht;
vor dem Abgrund, nur noch ein Schritt
vorwärts und dann ist’s zu Ende,
Musik hoch, Schlussblende.
Ins Leichentuch, wo sie genäht,
ist tausendfacher Fluch gewebt.
Und dazu gibts
von uns
vielleicht schon bald
den letzten Tritt.